Die Sonne versteckte sich nicht lange: Schon kurz nach 10 riss der Himmel endgültig auf und machte aus dem Pfingstsonntag im Bremerhavener Fischereihafen einen echten Frühsommertag – mit mitreißenden Qualifikationsläufen, bester Stimmung, Motorradsounds aus sechs Jahrzehnten und dem ersten Rennlauf in Klasse 6.
Fans des Fischereihafen-Rennens wissen, dass es schon am ersten Tag richtig zur Sache geht.
Schließlich werden am Pfingstsonntag nicht nur die besten Startplätze vergeben, es geht auch um die Qualifikation zu den Rennläufen am Pfingstmontag.
Nach dem Kennenlernen der Strecke im Freien Training gaben die Fahrer in den neun Rennklassen kräftig Gas, und auch im „Corsa Speciale“ mit seinen wertvollen Raritäten (die älteste Maschine mit Baujahr 1953 – nur ein Jahr jünger als das Fischereihafen-Rennen selbst!) ging es trotz der offiziellen Deklaration als „Demolauf“ keineswegs langsam zu.
Die schnellste Runde des Tages drehte Julian Neumann, der mit 1:31:460 trotz einer leicht geänderten Streckenführung mit einer bewusst stärker verlangsamenden Schikane kaum hinter seinem 2014er-Rekord von 1:29:110 zurückblieb. Der Lohn: Pole Position in der „Königsklasse“ 1 am Pfingstmontag!
Mit Julian Neumann in der ersten Reihe stehen die Brüder Thilo und Moritz Günther und der mehrfache Deutsche Seriensport-Meister Toni Heiler. Nur knapp hinter ihnen steht ein Mann, der sich ab heute „alleiniger Rekordsieger“ des Fischereihafen-Rennens nennen darf: Stefan Merkens aus Düren.
Merkens brachte nicht nur das Kunststück fertig, im Training der Klasse 1 auf seiner MMT-getunten Yamaha 1200RR von 1986 (!) mit 1:33:460 nur wenig langsamer zu sein als der direkt vor ihm platzierte Fritz Spenner auf der nagelneuen Suzuki GSX-S 1000 von 2015 (1:33:062).
Stefan Merkens siegte außerdem überlegen im bereits am Sonntag durchgeführten ersten Rennlauf der Klasse 6 (Superbike Legends: The 80s).
Es war sein 23. Sieg im Hafen – Platz 1 vor Thomas Kreutz (22). Der spannende Abschluss eines gelungenen ersten Renntages.
„Ich bin wirklich zufrieden“, bekannte denn auch Rennleiter André Straßburger (Wuppertal), der die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten ausdrücklich lobte.
Zufrieden war auch der Leitende Rennarzt Dr. Achim Strassner: Nur sechs Verletzte mussten er und sein Team im Laufe des Tages behandeln – und das zum Glück nur mit leichten bis mittelschweren Verletzungen, „nichts Gravierendes“, so Strassner (wir wünschen natürlich trotzdem allen gute Besserung!).
Es darf also gern am Pfingstmontag so weitergehen, wenn ab 8 Uhr morgens (Kassenöffnung: 7 Uhr) die nächsten Rennläufe starten und 10 Klassen den Hafen zum Beben bringen – Laut. Roh. Echt.